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Grundlagen

Weltbürgertum ein alter Gedanke

Die Vorstellung, dass alle Menschen Bürgerinnen und Bürger einer einzigen, gemeinsamen Welt sind, ist uralt. Sie taucht schon bei frühen griechischen Philosophen auf und hat seitdem nicht aufgehört, die Gedanken der Menschen zu beschäftigen. Sokrates etwa betrachtete sich als Bürger der Welt, nicht als Bürger von Athen, der Stadt, in der er lebte. Zenon aus Kition/Zypern hatte die Vision einer Welt ohne Grenzen und Einschränkungen, einer Welt, die durch die Herrschaft der Vernunft zur Harmonie finden würde. Auch wenn sich die Welt offenkundig ganz anders entwickelt hat, ist die Idee eines Weltbürgertums nie ganz aus den Vorstellungen der Menschen verschwunden.
In neuerer Zeit hat Immanuel Kant in seinem philosophischen Entwurf: "Zum ewigen Frieden" Grundlagen für ein modernes Völkerrecht im Rahmen eines Weltbürgertums gelegt.

Doch immer scheinen diese Gedanken und Vorstellungen Gegenstand der Diskussion von Philosophen und Denkern geblieben zu sein. Wenn wir uns dagegen heute mit der Idee des Weltbürgertums befassen, nehmen wir wahr, dass sich diese Idee aus den Studierstuben gelöst hat. Sie ist dabei, eine Bewegung von unten zu werden, eine Bewegung in vielen Ländern, mit verschiedenen Schwerpunkten, mit vielen Facetten.

 

Weltbürgerinnen und Weltbürger - eine Definition

Weltbürgerin oder Weltbürger sein bedeutet in unserem Sinne, Verantwortung für das Leben auf der ganzen Erde zu übernehmen. Diese Verantwortung umfasst die Achtung vor dem menschlichen Leben ebenso wie den respektvollen und sorgsamen Umgang mit der Natur.
Weltbürgerin oder Weltbürger zu sein kann nicht nur bedeuten, sich unverbindlich und genüsslich überall auf der Welt zu Hause zu fühlen.
Weltbürgerinnen und Weltbürger in unserem Sinne rechnen auch nicht damit, dass es in naher Zukunft einen Weltstaat und eine Weltregierung geben wird, die alle unsere Probleme lösen. Weltbürgerinnen und Weltbürger in unserem Sinne sind sich dessen bewusst, dass erst spätere Generationen eine Welt sich respektvoll begegnender Vielfalt, eine Welt der Toleranz und des Gewaltverzichts erleben werden.

 

Unsere gedanklichen Grundlagen – ein Anfang

Eine gewaltfreie und gerechte Welt, in der es für alle ein gelingendes Leben gibt, kann nur durch gewaltfreie Mittel erreicht werden.
Jeder Mensch hat ein unveräußerliches Recht auf Leben, über das kein anderer Mensch, keine Gruppe und kein Staat verfügen darf.
Nirgendwo auf der Welt dürfen Menschen zu namenlosen, wertlosen Massen herabgewürdigt werden, über deren Leben und Lebensqualität andere bestimmen.
Kriege dürfen nicht sein. Es gibt keinen Grund und keine Rechtfertigung dafür, irgendeinen Krieg irgendwo zu führen.

 

Solidarität eine Hoffnung

Menschen an vielen Orten und in vielen Ländern teilen diese Überzeugungen mit uns. Deshalb arbeiten wir solidarisch mit ihnen für das gemeinsame Ziel einer gewaltfreien und gerechten Welt.

Wir bringen verschiedene Sprachen, verschiedene Kulturen und Lebensbedingungen mit, doch wir sind gemeinsam auf dem Weg, mit Geduld und langem Atem, auf der Hut vor falschen Illusionen und mit großer Entschlossenheit.

 

Ein Blick zu den Arbeitsgrundlagen unseres Dachverbandes

A Human Manifesto

Die Arbeitsgrundlage für die AWC ist die 1972 entstandene Grundsatzerklärung: „A Human Manifesto“ („Ein Manifest für das menschliche Leben“). Das Manifest wurde von zahlreichen Persönlichkeiten des internationalen öffentlichen Lebens unterzeichnet.
Zu den Unterzeichnern zählen die Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu, der 14. Dalai Lama und Jimmy Carter, der frühere Präsident der USA.

Zum 30-jährigen Bestehen der AWC wurde das Manifest im August 2005 von der „Global Peace Conference“ der AWC in San Francisco als gedankliche Grundlage bestätigt.

  Manifest

 

AWC - Ziele und Projekte

Dieser Text unseres Dachverbandes aus dem Jahre 2003 gibt eine Definition des Begriffs Weltbürgerin/Weltbürger, umreißt die Einstellung von AWC zur atomaren Bedrohung und zur herrschenden Kriegslogik und skizziert eine mögliche andere Globalisierung sowie eine Reform der UNO unter Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft.

  Ziele und Projekte

 

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